Sehr geehrte Damen und Herren,

in diesem Newsletter möchten wir Ihnen heute drei junge Frauen vorstellen, die durch außergewöhnliche Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Es sind die hervorragenden Persönlichkeitsentwicklungen, die besonderen Begabungen sowie die erstklassigen Schul- und Ausbildungsverläufe, die beeindrucken:

Wirklich klasse – Vom Engagement im Fußballverein zum Bachelorabschluss

Im März 2022 wurde der 23-jährigen Frau T. der akademische Grad Bachelor of Arts von der Hochschule Düsseldorf mit einer Gesamtnote von sehr gut (1.1) verliehen.

Aktuell wird Frau T. von unterschiedlichen Organisationen und Parteien umworben und ihr Werdegang von Rundfunk und Presse aufgegriffen. Zuletzt in den Tagesthemen des Fernsehsenders ARD oder in der Image-Kampagne für die Stadt Duisburg.

Die junge Frau mit Migrationshintergrund lernten wir im Alter von dreizehn Jahren kennen. Die Schulleistungen auf der Hauptschule waren nur ausreichend und die Lebensperspektiven aufgrund von Armut schwierig. Die junge Frau lebt seit jeher mit einer ADHS. Als ambulanter Träger wurden wir mit der Aufgabenstellung betraut, neue Hilfeansätze umzusetzen.

Der erste Hilfeansatz begann mit der Anbindung an eine Ausbildung als DFB-Schiedsrichterin im Fußball. Es folgte der Besuch einer Berufsfachschule mit dem Schwerpunkt IT-Technik, der mit Erfolg abgeschlossen wurde. Danach folgte ein Studium der Sozialen Arbeit. Dieses Studium wurde von Frau T. im März 2022 mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts mit der Gesamtnote 1.1 abgeschlossen.

 

Einfach talentiert — Durch Kunst ein neues Leben finden

Zum Wintersemester 2022 wurde der 20-jährigen Frau G. ein Studienplatz an der Internationalen Filmschule in Köln zugesagt, da sie bereits im letzten Jahr die Aufnahmeprüfung erfolgreich bestanden hat.

Bereits heute erhält Frau G. Anfragen zur Erstellung von Bildern von unterschiedlichen Kundengruppen, zudem arbeitet sie für verschiedene Modefirmen als Model.

Der bisherige Lebenslauf von Frau G. war geprägt von Gewalt und Machtmissbrauch sowie ständig wechselnden Familiensystemen.

Unser Hilfeansatz bestand darin, mit Frau G. eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, damit diese nachhaltig und richtungsweisend wirken konnte. So mussten belastende Lebensmuster und Abhängigkeiten bearbeitet, die Emanzipation gefördert und ein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Leistungen gestärkt werden.

Es konnte eine malerische Begabung von Frau G. beobachtet werden, die bei einer Aufnahmeprüfung von der Internationalen Filmschule in Köln direkt erkannt wurde. Die neue Perspektive hat sich sehr positiv auf den schulischen Kontext ausgewirkt, so dass Frau G. das Abitur in diesem Jahr erfolgreich bestanden hat.

 

Alleinerziehend und erfolgreich — Kindererziehung und höhere Schullaufbahn meistern

Im Sommer 2023 wird die alleinerziehende Frau Z. die 12. Klasse der gymnasialen Oberstufe besuchen. Aufgrund ihrer schulischen Leistungen wurde Frau Z. von der Schulleitung ermutigt, ihre Schullaufbahn mit dem Abitur 2025 abzuschließen.

In der Vergangenheit lebte Frau Z. in einem belasteten Familiensystem, welches von negativen Vorbildern und Lebensweisen geprägt war. Die Folgen waren ein frühzeitiger Schulabbruch, ein Kontaktabbruch zum Familiensystem sowie eine nicht ausreichende Wahrnehmung der Elternverantwortung für ihr Kind.

Es bestand sogar die Gefahr einer dauerhaften Unterbringung ihres Kindes in einer Ersatzfamilie.

Im Hilfeverlauf konnten Frau Z. unterschiedliche Abhängigkeiten und Lebensmuster aufgezeigt und mit ihr gemeinsam bearbeitet werden. Dadurch konnte sie ihre Individualität anerkennen, eine Emanzipation durchlaufen und eine schulische und berufliche Perspektive entwickeln.

Im weiteren Hilfeverlauf gelang es ihr, ihre Mutterrolle so zu verbessern, dass sie ihr Kind wieder in den eigenen Haushalt aufnehmen konnte.

 

Alle drei Lebensläufe der hier vorgestellten jungen Frauen zeigen eindrücklich, dass Anerkennung, Sicherheit, Rückhalt und das Streben nach Emanzipation und Mitbestimmung Voraussetzungen für positive Lebensentwicklungen sind.

Wir hoffen weiterhin, dass wir junge Frauen so unterstützen dürfen, dass sie ihre Ressourcen erkennen und verborgenes Potenzial weiter entwickeln – zur Mitgestaltung und zum Wohle unserer Gesellschaft.